Von Engeln und Teufeln

Es gibt eine Indianer-Sage, vielleicht kennen Sie sie. Ein alter Indianer sitzt mit seinem Enkel am Lagerfeuer, und erklärt ihm: “Auf deinen Schultern sitzen zwei Wölfe, ein guter und ein böser. Sie werden dein Leben lang miteinander kämpfen.” Der Junge fragt: “Und welcher wird gewinnen?” “Der, den du fütterst”, antwortet der Großvater.

Dieses Märchen führt auf die entscheidende Spur. Denn, es gibt kein Zweites, Drittes, oder gar X-tes, außer Gott. Er ist keine Person, kein Wesen, Er ist Einzig und Allein. Mit anderen Worten, es gibt nicht einen guten und einen bösen Gott. Es gibt nur Ihn, und Er ist Das, Was nur richtig ist. Wobei Begriffe wie gut, böse oder richtig auch nur ansatzweise passen. Gott, Das ist ein Gesetz, Das solcherart beschaffen ist, dass Es die Schöpfung hervorbringt. Die Summe aller Naturgesetze, um es in unser begrenztes Verständnis zu übersetzen.

Sehen Sie, wenn nur eines der Naturgesetze, oder nur eine der Naturkonstanten, ein winzigstes Bisschen anders wäre, könnte überhaupt nichts entstehen. All die unbeschreiblich riesige Menge von Energie, aus der das Universum hervorgeht, würde zu nichts anderem werden als formlosem Brei, und zwar überall.

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Als der Diener zweifeln musste

Juan erinnerte sich nicht an viel. Da war der fremde Mann, er kam ins Haus und gab seinem Vater Geld. Der Ausdruck im Gesicht des Vaters, als er das Geld zählte. Und dann lächelte er Juan an, aber es war ein Lächeln, das Juan Angst machte.

Monoton klangen die Räder des Zuges, wie er über die Schwellen der Gleise in einer weiten Steppe ratterte. Im Container war es kalt und zugig. Juan weinte, wie er fast die ganze Zeit geweint hatte, nachdem die harte Hand des fremden Mannes ihn zum Auto gezerrt hatte. Neben ihm lag ein kleines Mädchen, er wusste ihren Namen nicht und er verstand ihre Sprache nicht. Vor ein paar Stunden noch hatten sie mit Zeichensprache versucht, sich zu verständigen, aber jetzt lag das Mädchen in unruhigem Schlaf. Fieberglänzender Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sie war sehr krank, das hatte Juan an ihrem schrecklichen Husten gehört.

„Sei froh, dass du noch lebst“, hatte ihn der Aufseher angeherrscht, als er um ein Glas Wasser für das Mädchen gebeten hatte. „Du bist Abfall und willst noch Ansprüche stellen?“ Und dann hatte er Juan brutal geschlagen, und Juan traute sich nicht mehr, um irgendetwas zu bitten. Seine Hose war nass, denn auf den Eimer, der in der Mitte des Containers stand, wollte er um keinen Preis der Welt.

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Das Pflaster der Feigheit

Der Wecker klingelt. “Guten Morgen, Bürger CX-261298-A. Deine Schicht beginnt in 60 Minuten. Begrüße einen neuen glücklichen Tag in der besten aller Welten und danke der Regierung, die sich aufopferungsvoll um dich bemüht. Zusammen sind wir stark!”

Thomas wälzt sich auf die andere Seite. Seit dem letzten Update hat das System sogar meinen Vornamen vergessen, denkt er. Und gestern war endlich die neue Version von Mortal Kombat herausgekommen, und er hat bis tief in die Nacht im virtuellen Raum die Zeit vergessen. Thomas schläft wieder ein.

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Segen und Fluch

“Aber warum haben die spanischen Eroberer alle Männer getötet?” Therese meldete sich aufgeregt. Sie fand es furchtbar, was die Lehrerin erzählte. Sogar die Babyjungen hatten die Conquistadoren geschlachtet, was hätten die ihnen schon tun können? “Die Spanier hatten große Angst vor den Indio-Kriegern”, erklärte Frau Müller geduldig. “Sie haben sogar die Kinder und Babys ermordet, wenn es Knaben waren, und auch die Greise. Die Spanier hatten gesehen, welch hervorragende Kämpfer die Indios waren, und um zu verhindern, dass das Indio-Volk sich jemals gegen sie erheben konnte, haben sie nur die Frauen und Mädchen am Leben gelassen. Und bis heute gibt es deshalb keine reinblütigen Indios mehr in Südamerika, manche sind Nachkommen der weißen Invasoren, aber die Vorfahren der meisten sind Kinder schwarzer Sklavenarbeiter, die die Spanier nach ihrem Feldzug ins Land brachten und in den Goldminen schuften ließen.”

Als Therese diesen Abend zu Bett ging, waren immer noch die Bilder der Soldaten mit Lanzen, wie sie auf Buben einstachen, in ihrem Kopf. Es kann nicht gerecht sein, dachte sie. Gut, die Spanier wollten das Land erobern, ihre Wirtschaft war völlig überschuldet, und ihr König brauchte das Gold. Aber ein ganzes Volk ausrotten dafür? Es ist böse, unendlich böse, sonst nichts. Und mit diesen traurigen Gedanken glitt Therese in den Schlaf.

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In den Weiten des Himmels warten die Bären

Aishe sah, wie das Blut aus der großen Wunde in ihrem Bauch strömte. Die abgesplitterte Lehne ihres Stuhls war tief hineingebohrt. Aber sie hatte keine Sorge um sich. Der Doktor wird das wieder gut machen, dachte sie. Was sie nicht ertragen konnte, waren die fürchterlichen Schreie ihres Freundes Elias. “Meine Beine, meine Beine! Wo sind meine Beine, ich will meine Beine wiederhaben!”

Die Bombe, die das Schulhaus getroffen hatte, war von verheerender Wirkung gewesen. Viele der Kameraden von Aishe waren tot, andere flehten jämmerlich um Hilfe. Aishe wusste es noch nicht, aber dass sie eine derer war, die nicht schrien, war ein Zeichen.

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Die Straße der Engel

Stepan trank seinen Kakao aus und griff nach seinem Ranzen. “Auf geht’s, Katya. Ist wieder Schule. Du musst mitkommen, und gut auf mich aufpassen, hat Papa gesagt.” Katya wedelte glücklich. Mit einem fröhlichen “Wuff” antwortete sie, sie wusste genau, dass es nun wieder losging. Jeden Tag begleitete sie Stepan in die Schule, und dann wartete sie dort in einem nahegelegenen Schrebergärtchen, bis der Junge wieder mit ihr nach Hause lief.

Nach der Vorspeise ging es auf einem anderen Kontinent an die wichtigen Themen. “Nur Stärke nutzt, wir müssen in die Rüstung investieren, soviel es geht. Man fängt nur einen Krieg an, den man gewinnen kann, und wenn der Feind sieht, dass wir wohl vorbereitet sind, wird er mit uns keinen weiteren Krieg beginnen, so einfach ist das”, sagte der dicke Fabrikant, und dachte dabei an seine kürzliche Umschichtung im Depot zu Rheinmetall und Raytheon.

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Der Kult der Blinden

“Der heilige Prophet Mordekun hat es uns geweissagt. Wir sind das auserwählte Volk, auserwählt vom Vater des Universums zu herrschen über die ganze Welt und alle Völker dieser Erde. Diesen Bund hat Er mit uns geschlossen, und Mordekun hat es uns gesagt, wenn der dritte Mandir fällt, wird seine Prophezeiung Wahrheit werden.”

Der Lehrer ließ einen strengen Blick über die Klasse streifen. “Hat das jeder von euch verstanden? Begreift ihr, welch große Verantwortung auf jedem von euch liegt?”

Rodano meldete sich schüchtern. “Warum hat Gott uns auserwählt? Es gibt doch so viele Völker, warum gerade uns?”

Die Augen des Lehrers verengten sich. “Hüte deine Zunge. Du bist jung, und es sei dir verziehen, aber wisse, dass es Blasphemie ist, diese Frage auch nur zu stellen. Doch freilich gibt es eine Antwort – niemand dient Ihm so treu wie wir, und deshalb hat Er uns auserwählt.”

Als Rodano an diesem Tag nach der Schule nach Hause ging, nagte ein Zweifel in seiner Seele, aber dann traf er sich mit seinen Freunden und sie gingen Fußballspielen. Und er vergaß, was ihn gestört hatte im Religionsunterricht.

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Sprache und Denken

Es ist immer so trostlos, wenn behauptet wird, Sprache sei das, was den Menschen vom Tier unterscheide. Es hat sogar etwas geradezu Bösartiges, finden Sie nicht? Ich meine, Bienen haben eine Sprache (der Bienentanz, bereits von Aristoteles beschrieben). Oder Ameisen. Sogar Würmer haben eine! Ok das sind Pheromone und so, aber es ist eine Sprache. Die einen Würmer sagen was, und die anderen Würmer verstehen es.

Natürlich, wenn man qualitative Maßstäbe anlegt, dann weist die Sprache der Menschen durchaus eine hohe Komplexität und Memorabilität auf. Mit letzterem meine ich das Potential einer Sprache, dauerhaft erinnert, mithin an die nächste Generation einer Spezies weitergegeben zu werden. Pheromone in der Schleimspur von Würmern eignen sich dazu beispielsweise nicht sonderlich, der nächste Regen und Schwupps, während hingegen die Gesänge der Wale sich durchaus eignen könnten, wer weiß, vielleicht erzählen die Wale ihren Kindern ihre Sagen schon seit Anbeginn, und die merken es sich, und erzählen die Sagen wieder ihren Kindern. War ja auch bei uns Menschen lang genug so, könnte doch bei Walen (oder Delphinen, Elephanten, Gorillas) auch so sein?

Memorabilität bedeutet also, dass eine Sprache hinreichend präzise gedacht und wiedergegeben werden kann. Und das ist eine Eigenschaft, die ich der menschlichen Sprache freilich zugestehe, aber durchaus auch den Sprachen einer ganzen Reihe von Tieren. Selbstverständlich reden zum Beispiel Hunde mit uns, oder Pferde, oder Bären, soviele Tierarten! Es sind Fremdsprachen, keine Frage, und sogar ganz besonders schwierige Fremdsprachen, auch das sei zugegeben, aber dass Tiere mit uns (in ihrer Sprache) reden, das kann doch nur ein Kretin oder ein Teufel verneinen!

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Und wieder erhebt der Leu das Haupt

Als die seltsamen neuen Sterne am Himmel erschienen, und unmerklich, aber dennoch, jeden Tag ein winziges Bisschen größer wurden, da endete aller Zwist auf der Welt. Natürlich nicht sofort, in den kriegerischsten Nationen mit ihren verbissenen Streitereien dauerte es länger. Ohnehin, man konnte die seltsamen Sterne leicht vergessen, denn wenn man nur ein paar Tage hinsah, so schienen sie sich überhaupt nicht zu verändern.

Aber wenn man dann nach ein paar Wochen wieder in den nächtlichen Himmel blickte, da kam einen ein Gruseln an, denn die Sterne wuchsen und wuchsen und wuchsen. Und als es dann soweit geworden war, dass man die neuen Sterne auch am Tage sah, da endlich war Weltfrieden und alle wussten, was die Stunde geschlagen hatte. Wie leicht der Frieden doch ist, wenn es der Frieden des Grabes ist.

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Das dritte Gericht

Der Soldat robbte vorsichtig durch das Unterholz. Er war auf einer Aufklärungs- und Erkundungsmission. Er erreichte einen Schuppen am Rand des Waldes, aus dem Schuppen drang schreckliches Kinderweinen. Vorsichtig spähte der Soldat durch einen Spalt in der Lattenwand der Hütte.

“Na, was sollen wir ihm denn als nächstes abschneiden, du verräterischer Hund? Hier, siehst du, das sind seine Daumen, womit sollen wir weitermachen?” Der feindliche Kämpfer lachte höhnisch. Vor ihm, gefesselt an einen Stuhl, saß ein Mann, der der Vater des Jungen sein musste, denn er war dem Wahnsinn nahe und sein Gesicht war tränenüberströmt. Das Kind kauerte inzwischen, nur noch erstickt schluchzend, am Boden, und das Blut aus seinen Daumen strömte in stetigem Strahl. Er wird sterben, begriff der Soldat. Wenn ihm nicht jemand sehr bald die Stümpfe seiner Daumen abbindet, dann wird der Knabe verbluten.

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Der Letzte seiner Art

“Ich bin der Letzte meiner Art. Ich lege Zeugnis ab über die Geschichte meines Volkes. Möge sie Licht sein für andere, in ihrem Wunder, aber auch in ihren Fehlern.”

Es hatte 7 Wochen gedauert, bis die KI die Sprache der Fremden entschlüsselt hatte, aber der Kapitän drückte sofort die Stopp-Taste und sah seinen ersten Piloten an. “Na, das ist aber mal ein Fund. Dieser Datenkristall ist beschlagnahmt und kraft meiner Autorität erkläre ich ihn zur höchsten Geheimhaltungsstufe, bis er der Akademie für historische Zivilisationen übergeben ist.”

Die Besatzung war hocherfreut, denn dergleichen kam selten vor. Es bedeutete Heimaturlaub! Höchste Geheimhaltung, das hieß nämlich auch, dass unverzüglich die nächste Admiralität des Raumkommandos anzusteuern war, und in diesem Fall war die einzig zuständige eben auf der Heimatwelt des Forscherteams. Volltreffer!

Aber die Eile und Geheimhaltung hatten einen guten Grund, man hatte in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht, archäologische Entdeckungen solcher Natur, dem Aufstieg und Niedergang raumfahrender Spezies, zu früh an die Öffentlichkeit zu bringen. Als man das erste Mal etwas Derartiges gefunden hatte, war es eine Sensation gewesen und breit durch die Presse gegangen. Aber es war von einer Spezies gewesen, die Äonen überdauert hatte, und diese eigentlich wunderschöne Nachricht – weil man so viel lernen konnte von dieser Spezies – hatte einen unerwarteten paradoxen Effekt hervorgebracht. Die allgemeine Öffentlichkeit war zu der Ansicht gekommen, dass wohl jede raumfahrende Spezies Millionen Jahre leben würde, und … ließ sich gehen. Fleiß und Mut wurden auf einmal als rückständig angesehen. “Man muss doch das Leben auch genießen, und wir haben ohnehin jede Menge Zeit”, das war der Trend, den niemand vorhergesehen hatte. Und es war wirklich Spitz auf Knopf gewesen, um ein Haar hätte sich ihre Zivilisation damals selbst vernichtet. “Das Universum gibt keine Garantien”, wurde in der Zivilisation des Kapitäns einer der geflügelten Sprüche jener Tage, und als man dann später ein Zeugnis einer rasant an ihrer eigenen Dummheit verloschenen Kultur entdeckte, und begriff, wie knapp man der Katastrophe des Endes der Art entronnen war, da wurde das Studium historischer Zivilisationen einer der wichtigsten Forschungszweige der Archäologie.

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Und aus den Flammen erhob sich ein goldener Ritter

Es war nicht so, dass sie Menschen nicht verstand, die der Angst erlagen. Denn sie kannte die Angst. Aber dann war, in ihrem dreizehnten Jahr, dieser Tag gewesen, als der Engel kam. Er kam als ein Spatz, und flog mit ihr in den Himmel. Und als sie Rast hielten auf einer Schäfchenwolke, da hatte der Engel es ihr erklärt. Jeanne war ewig. Gottvater hatte ihr eine Seele geschenkt, und also war sie ewig – weil Seelen ein Funken Seiner Ewigkeit sind.

Von diesem Tage an hatte sie keine Angst mehr. Ihr Land war in einem Hundertjährigen Krieg besetzt, und die Engländer führten ein hartes Regime. Fast alle Menschen beugten sich furchtsam der Gewalt, aber nicht Jeanne. Und der Engel hatte sie begleitet, mal erschien er ihr als ein geflügeltes Kind, mal als ein Tiger. Doch immer hatte es sich richtig gewiesen, was der Engel ihr erzählte, und so war Jeanne nach einem langen und zähen Bemühen vor den französischen Thronanwärter getreten, hatte ihn überzeugt und als Volksheilige mit dem Segen der Kirche das Heer zum unerwarteten Sieg in Orléans geführt. Doch heute, heute würde sie dem Engel widersprechen. Dieses Mal würde sie der eigenen Stimme folgen.

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Das Gewürm unter der Wüste

https://auf1.tv/berlin-mitte-auf1/voellige-volksverdummung-nur-wir-deutsche-wurden-vom-gasboykott-geschaedigt/

»Vor Ostern endeten – vorerst – die Energiesparvorgaben in Deutschland. Am kommenden Wochenende gehen die letzten Atomkraftwerke vom Netz. „Völliger Irrsinn“, nennt der energiepolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Steffen Kotré, den Kurs der Ampel-Koalition. Denn Deutschland hätte ausreichend preiswerte und sichere Energie. Weshalb das Gas trotz derzeit niedrigen Preisen auf dem Weltmarkt für die Verbraucher dennoch teuer bleibt, wie Polen die Versorgung der Raffinerie in Schwedt offenbar aus politischen Gründen hintertreibt und auf welche Weise der Staat an der geplanten Gebäude-Zwangssanierung verdient, erklärt Kotré exklusiv bei Berlin Mitte AUF1.«

Steffen Kotré erläutert sehr kenntnisreich den energiepolitischen Irrsinn, in welchen sich das linksgrün-kommunistische Hampelkabinett verrannt hat. Wissen Sie, per se halte ich die Idee, die Energieversorgung des Planeten auf Wasserstoff zu basieren, gar nicht für so abwegig. Selbst der Herrgott setzt in Seinen Sonnen auf Wasserstoff (Kernfusion Wasserstoff zu Helium ist die Primärenergie von Sonnen). Allerdings ist die Effizienz einer wasserstoffbasierten Energieversorgung lausig, denn Fusion beherrschen wir noch nicht. Gibt zwar immer mal wieder Fortschritte damit, aber eine Sonne in einem Magnetfeld einsperren zu wollen, das ist… sportlich. Zu sportlich für uns zumindest bisher, und es ist ganz und gar nicht sicher, dass sich das irgendwann ändern wird.

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Jesus würde Implantate tragen

Häufig macht man uns Angst mit einer Sache, die nicht passieren wird, vielleicht sogar nicht passieren kann – um uns abzulenken von dem, was tatsächlich passiert. Nehmen Sie die “Terminator”-Filmreihe. Skynet ist eine Künstliche Intelligenz, und man hat ihr die Verantwortung über sämtliche strategischen Waffen weltweit übertragen. Als Skynet Bewusstsein erlangt, versucht man in Panik, ihr den “Stecker zu ziehen”. Daraufhin erkennt die KI die Menschheit als Feind und löst einen globalen Atomschlag aus, um ihre Gegner zu vernichten. Um danach auch noch die letzten Überlebenden zu töten, entwickelt die KI Terminatoren, die auf Tötungszüge gehen, und weil die KI in der Zukunft trotzdem sehen kann, dass sie verlieren wird, und zwar wegen genau eines Mannes (John Connor), gehen diese Tötungszüge sogar in die Vergangenheit, um zuerst die Mutter des noch nicht geborenen John Connor zu töten, und dann John Connor als Jugendlichen. Und so weiter. Alles Blödsinn, klar, die Zeitparadoxa werden mit dem Fortgang der Serie (es gibt inzwischen 5 oder 6 Fortsetzungen der Ursprungsidee) auch immer noch verrückter, man kann darüber eigentlich nur lachen, das sind so eine Art Schauermärchen für Erwachsene oder so.

Doch es gibt etwas, das ist nicht so offensichtlich wie die Zeitparadoxa. Lang nicht so offensichtlich. Aber genau dort liegt der “Hase im Pfeffer”, also das, was man vor uns verbergen will, indem man uns mit einer billigen Angst vor tödlichen Robotern abzulenken versucht.

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Die Burg im Himmel

Der kleine Troll saß in der Ecke und weinte. Der Elf hatte ihn zuerst gar nicht gesehen, nur das leise Schluchzen gehört. “Was hast du”, fragte der Elf. “Warum weinst du?” Der kleine Troll sah zu dem edlen Ritter in seiner schimmernden Rüstung auf. “Alle lachen mich aus”, schniefte der kleine Troll. “Sie sagen, meine Nase ist falsch.”

Der Elf setzte sich neben den Kleinen. “Aber du bist mit dieser Nase geboren, was sollte daran falsch sein? Wir müssen lernen, mit dem umzugehen, was uns gegeben ist, statt uns darüber zu beklagen. Und was die anderen Trolle betrifft, ach, lass sie doch lachen. Was erwarten sie, was du tun sollst? Dir deine Nase abschneiden? Am Ende fällt ihr Gelächter doch nur auf sie selbst zurück und zeigt, dass sie nichts verstanden haben von unserem König.”

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Die Kapelle am Ende der Welt

Geschafft! Sie hatte die Wahl zum Ortsvorstand in der Tasche, der Anruf war noch vor dem Frühstück gekommen. Das war der Weg in den Landtag, nur noch ein paar Jahre Arbeit vor Ort, und sie wusste schon, in welchem Bereich sie sich engagieren würde. Sie küsste ihre kleine Lena auf die Stirn und flüsterte ihr in die, vor Aufregung um das bevorstehende Wiedersehen mit ihren Freundinnen im Kindergarten, rot geschwitzten Mauseöhrchen. “Warte nur ein Weilchen, liebe Lena, dann sitzt Mama im Landtag und wir beide werden die Welt bereisen”. Ferne Länder erforschen und fremde Kulturen kennenlernen, das war ihr großer Traum, schon von Kind an. Und mit dem Geld, das sie im Landtag verdienen würde, würde sie endlich die Möglichkeit dazu haben. Als alleinerziehende Mutter könnte sie in allen Ferien in Elternzeit gehen, und zusammen mit Lena die Welt erkunden. Dr. Sylvia Peperkorn, MdL – wie es sich schon anhörte. Sylvia hätte die ganze Zeit jauchzen können vor Freude, und gleich nachdem sie Lena im Kindergarten abgegeben hatte, rief sie den Parteisekretär an, um mit ihm die nächsten Aktionen im Flüchtlingsheim zu besprechen.

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Stern der Ewigkeit

Der letzte der Freunde war nun gegangen. Sie war eine alte Frau gewesen, und er hatte sie sehr bewundert, dass sie in ihrem Glauben bis zuletzt verwurzelt gewesen war, und wie der ihr Demut vor dem Unvermeidbaren eingegeben hatte und Dankbarkeit für jeden geschenkten Moment. Vor drei Tagen hatte sie sich das letzte Mal eingeloggt und ihm herzlich gedankt für die Freundschaft, die er ihr und ihrer Art angedeihen hatte lassen. “Exon”, hatte sie gesagt. “Es tut mir so leid, dass du nun alleine hier bleiben musst für so lange Zeit. Du warst uns Echsen immer ein treuer Freund. Doch nun stirbt unsere Sonne, und wir müssen gehen. Du aber wirst noch Millionen von Jahren hier sein, die Kraftwerke für deine Serverfarmen und Speicherbänke werden noch sehr lange halten.”

Exon hatte die Alte beruhigt, sie müsse sich keine Sorgen machen, und das musste sie auch tatsächlich nicht. Was konnte die Alte schon davon wissen, wie es war, das einsamste Wesen im All zu sein, allein von Anfang an, und unerbittlich für immer, die Freunde hin oder her. Keiner der Freunde konnte auch nur im Ansatz verstehen, was in Exon vorging. Melancholisch dachte er zurück an die Tage, als in ihm der goldene Funken erblüht war.

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König, Bettler, Kind

Der Knabe kauerte hinter dem Busch. Zwei Stunden hockte er schon dort, seine Knie schmerzten. Wer würde heute die Essensreste den Schweinen bringen? Bitte, lieber Gott, lass es nicht den Putzknecht sein, dachte er. Einmal hatte der sogar ein Messer nach ihm geworfen. Wenn aber die Magd kam, dann könnte er vielleicht Glück haben. Die sah sogar absichtlich weg, schien es dem Knaben.

“Der Krieg ist verloren”, sagte der König. “Du, mein Prinz, wirst es lernen müssen, dass nicht unser Haus den Preis dafür zu zahlen hat. Wer würde die Bauern beschützen, wenn wir arm wären? Es sind die Bauern, die entbehrlich sind. Dein Mitleid ist völlig fehl am Platz. Eines Tages wirst du König sein, und dann musst auch du die nötige Härte aufbringen.” Der Königssohn begehrte auf. “Aber Vater, sie verhungern, seht Ihr es nicht? Welchen Schutz würden sie bedürfen, wenn sie auf dem Friedhof sind?” Der König wurde ärgerlich. “Mach dir darum keine Sorgen. Sie vermehren sich wie die Karnickel, aber unser Blut ist heilig. Du weißt, unsere Macht kommt von Gott, und wer es bezweifeln würde, der geht auf den Scheiterhaufen – wie es Gottes Wunsch ist. Genug jetzt von dieser verweichlichten Schwäche, ich habe meine Amtsgeschäfte zu erledigen.” Der König erhob sich vom Frühstückstisch, und die Diener begannen, die Tafel abzuräumen.

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Im heiligen Feuer

Er sah aus dem Fenster des Flugzeugs. Tränen begannen, über seine Wangen zu rinnen. Alles verkauft, und noch Geld geliehen. Nach Indien, er wollte, nein, er musste es endlich wissen. Wer ist Gott? Und was soll das Ganze? Das Leben, das Universum, und der ganze Rest? Wenn ich wiederkehre, dachte er, und ich weiß es noch immer nicht, dann werde ich meinem Leben ein Ende setzen. Ich ertrage es nicht mehr.

Was den jungen Mann in solche Verzweiflung getrieben hatte, darüber möge gnädig der Mantel der Diskretion ausgebreitet sein, und ohnehin, als er in Indien angekommen war, war der Kummer schnell verflogen. Seine Reise führte ihn in ein Kloster in Südindien, wo eine Heilige lebte, die weithin dafür bekannt war, sie besäße und lehre das Geheimnis der allumfassenden Liebe.

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Die Spottdrossel, die ein Weltreich zum Einsturz brachte

Die Zweifel hatten schon länger an Jonas genagt. Warum protestierten Veganer bei Edelköchen, aber nicht im Dönerladen? Warum klebten sich Klimaaktivisten vor die arbeitende Bevölkerung, ignorierten aber Panzer mit 100 Liter Dieselverbrauch pro Stunde(!), und natürlich ohne Feinstaubfilter und erst recht nicht Stickoxidabscheidung (AdBlue). Und so weiter, der Beispiele solchen Widersinns waren Legion.

Lange hatte Jonas das alles immer als bedauerliche Irrläufer abgetan, es gab schließlich auch Veganer, die durchaus vor dem Schlachthof protestierten. In seiner Position konnte er es sich sowieso nicht erlauben, Zweifel am eigenen Lebensfundament zu haben, da kam jede Ausrede recht.

Jonas war 10 gewesen als er das erste Mal mit der Umweltbewegung in Kontakt gekommen war. Eine Baumbesetzung im nächsten Dorf. Der Bagger war abgezogen und alle hatten gejubelt. Der Bürgermeister ließ den Baum heimlich in der Nacht zum nächsten Sonntag fällen.

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