In den Weiten des Himmels warten die Bären

Aishe sah, wie das Blut aus der großen Wunde in ihrem Bauch strömte. Die abgesplitterte Lehne ihres Stuhls war tief hineingebohrt. Aber sie hatte keine Sorge um sich. Der Doktor wird das wieder gut machen, dachte sie. Was sie nicht ertragen konnte, waren die fürchterlichen Schreie ihres Freundes Elias. “Meine Beine, meine Beine! Wo sind meine Beine, ich will meine Beine wiederhaben!”

Die Bombe, die das Schulhaus getroffen hatte, war von verheerender Wirkung gewesen. Viele der Kameraden von Aishe waren tot, andere flehten jämmerlich um Hilfe. Aishe wusste es noch nicht, aber dass sie eine derer war, die nicht schrien, war ein Zeichen.

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Die Straße der Engel

Stepan trank seinen Kakao aus und griff nach seinem Ranzen. “Auf geht’s, Katya. Ist wieder Schule. Du musst mitkommen, und gut auf mich aufpassen, hat Papa gesagt.” Katya wedelte glücklich. Mit einem fröhlichen “Wuff” antwortete sie, sie wusste genau, dass es nun wieder losging. Jeden Tag begleitete sie Stepan in die Schule, und dann wartete sie dort in einem nahegelegenen Schrebergärtchen, bis der Junge wieder mit ihr nach Hause lief.

Nach der Vorspeise ging es auf einem anderen Kontinent an die wichtigen Themen. “Nur Stärke nutzt, wir müssen in die Rüstung investieren, soviel es geht. Man fängt nur einen Krieg an, den man gewinnen kann, und wenn der Feind sieht, dass wir wohl vorbereitet sind, wird er mit uns keinen weiteren Krieg beginnen, so einfach ist das”, sagte der dicke Fabrikant, und dachte dabei an seine kürzliche Umschichtung im Depot zu Rheinmetall und Raytheon.

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