Freiheit ist das Kind der Liebe

Fabia war 7 Jahre alt, als ihr Vater, ein Bauer aus Apulien, wegen einer Dürre Haus und Hof verlor und für seine Schulden zum Tode verurteilt wurde. Aber Fabia war ein sehr hübsches Kind, und so erklärte der Creditor sich bereit, das Leben des Vaters zu verschonen, wenn dieser ihm seine Tochter in die Sklaverei überlassen würde.

Der Creditor machte ein gutes Geschäft damit, denn auf dem Markt in Neapolis brachte ihm Fabia mehr ein, als der Vater ihm schuldig gewesen wäre. Ein Rüstungsfabrikant aus Rom erwarb sie für seinen Haushalt. Normalerweise waren Kinder billig, sie galten als wertlos, weil sie nicht viel arbeiten konnten. Doch um Fabia war ein Bieterwettstreit entbrannt, und der Römer hatte alle überboten. Sie gefiel ihm, und er hatte keine Tochter, so hatte er es dem Creditor erklärt.

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Heimat der Engel

„Mama, warum habt ihr mich Theodor genannt?“ Gestern hatte ihm sein Freund vom Nachbarhof erzählt, dass er Philipp hieß, weil sein Vater Pferde liebte, und wollte, dass auch sein Sohn wie er ein Freund der Pferde würde. Und deshalb wollte der Knabe nun wissen, woher denn sein Name kam.

Die Mutter sah ihn an, und ihre Augen wurden feucht. „Bevor du kamst, verlor ich ein Kind. Ich wäre fast gestorben daran, das Kind hatte schon 7 Monate in meinem Bauch gewohnt. Und ich dachte, der Herrgott würde mir keines mehr schenken wollen, weil danach so viele Jahre vergingen. Aber dann bist doch noch du gekommen, und weil das eine große Gnade des Herrn gewesen ist, nannte ich dich Theodor. Denn das ist es, was dein Name bedeutet: Geschenk Gottes.“

„Was ist Gott? Wieso kann es mich dir schenken?“ Theodor war verblüfft. Manchmal gab es einen Apfel und Nüsse zum Geburtstag, das war ein Geschenk. Aber das kam von Mama und Papa. Wer sollte es sein, der Leben verschenkt? „Die Priester sagen es“, meinte die Mutter. „Ich bin nur eine einfache Frau, ich weiß nichts von diesen Dingen. Aber es steht geschrieben in den heiligen Büchern, dass das Leben von Gott kommt, also ist Gott Das, Was Leben gibt.“

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