Auferstehung

Noch einen Schluck Korn, dachte Hans. Dann werde ich wieder vergessen können.

Doch heute hielt ihn die Vergangenheit in eisernem Griff, das gnädige Dunkel des Rausches wollte und wollte nicht kommen. „Papa, sag doch endlich was die Überraschung ist! Ich kann nicht mehr, ich will es jetzt wissen!“ Bennie hüpfte aufgeregt herum, und seine Augen strahlten. Wenn Papa so ein Riesending daraus macht, dann muss es etwas ganz Besonderes sein, Bennie war sich ganz sicher. „Nun warte doch noch ein Weilchen“, sagte Hans. „Der Liefertermin ist heute, und du darfst mir beim Aufbauen helfen.“

Er hatte alle Termine für den Nachmittag abgesagt. Die Kunden seines Malerbetriebs würden sich für den neuen Wohnzimmeranstrich gedulden müssen. Hans hatte immer so wenig Zeit für Bennie, aber bei den ersten Sprüngen auf dem mühsam erspartem Trampolin musste er unbedingt dabei sein. Und das konnte auf keinen Fall bis zum Wochenende warten.

Hans trank weiter, der scharfe Alkohol biss ihn in die Kehle. Es war ein lauer März-Abend. Er beschloss, heute nicht ins Wohnheim zu gehen. Ich werde hier schlafen, es wird schon gehen, sagte er sich. Er sah in den Himmel, ein besonders heller Stern war schon aufgegangen. Hans richtete sich auf der Parkbank ein Lager her. Um zu verstehen, was eine klare März-Nacht mit den Temperaturen im Park anstellen würde, war er längst zu betrunken.

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