Und wüsstest du von der Liebe nicht

Der König war unruhig. Die Straßen waren so stumm. Hatten die Menschen sich abgefunden – oder war es die Ruhe vor dem Sturm?

Er ließ nach seinem ersten Berater rufen. „Hat das Volk nun endlich aufgegeben?“ Der Wesir schwieg, und der König sah Furcht im Antlitz des treuen Gefährten. Die Stille lastete drückend. Schließlich hob der Wesir die Stimme, doch war es kaum mehr als ein Flüstern: „Alle Modelle haben versagt, Sire. Der zentrale Rechenkern ist gestern sogar abgestürzt. Die Programmierer arbeiten seit Stunden, um ihn neu zu starten. Aber sie sagen, solange sie nicht finden, warum der schwere Ausnahmefehler aufgetreten ist, wird das nicht viel nützen.“

Der König begann zu schwitzen. Ohne den zentralen Rechenkern war er, waren alle seine Minister blind. Denn jeden, der noch eigenständig denken und urteilen konnte, hatte er entlassen, bevor… Der König bäumte sich auf. „Selbst das sollte doch einerlei sein, das Netz ist doch noch immer intakt – was also sollten die Menschen schon tun?“

„Wir wissen es nicht, mein Herrscher“, antwortete der Berater. „Wir haben einfach noch nicht verstanden, was los ist.“

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